Ingo Euler, Siemens,
Division Energy Management
Er ist Entwicklungsingenieur und maßgeblicher Innovator in der Division Energy Management. In dieser Funktion war er schon an zahlreichen Patententwicklungen für Siemens beteiligt.
Die Erzeugung von Windenergie ist auf dem Meer deutlich effizienter als an Land. Das liegt vor allem daran, dass küstenferner Wind beides ist: kräftig und obendrein auch konstanter als an Land. Ideale Voraussetzungen also für den Bau von Offshore-Windparks, um diese Windkraft energetisch nutzbar zu machen. Doch gerade der küstenferne Standort stellt besondere Ansprüche an verwendete Technologien. Hier kommt die EBG ins Spiel. Sie ist seit 2010 Teil der Miba Gruppe und entwickelt für Siemens maßgeschneiderte Hochleistungs- und Hochspannungswiderstände. Ingo Euler, Entwicklungsingenieur bei Siemens im Bereich Technology & Innovation für Transmission Solutions in der Division Energy Management, lässt uns über seine Schulter in Richtung Zukunft blicken.
Herr Euler, wie kam es denn zu dieser Zusammenarbeit?
2005 entschied Siemens, Spannungszwischenkreisumrichter in Multileveltopologie zur Hochspannungsgleichstromübertragung (HGÜ) herzustellen. Seit dieser Zeit arbeiten wir sehr eng mit der EBG zusammen. Vertrieb und Entwicklung arbeiten hier Hand in Hand. Für die maßgeschneiderten Lösungen, die von uns benötigt werden, ist das vorteilhaft und macht sich in der gemeinsamen Arbeit positiv bemerkbar. Selbst Bereiche, die nicht zu den unmittelbaren Kernkompetenzen der EBG gehören, werden so gemeistert. Ich denke da etwa an die Kabel der ULX-Serie, die extra für unsere Bedürfnisse konfektioniert werden.
Wie gestaltete sich die Zusammenarbeit?
Die Zuverlässigkeit der verwendeten Komponenten ist uns sehr wichtig. Schließlich befinden sich Offshore-Windparks nicht gerade um die Ecke. Fällt also ein Bauteil eines Umrichters aus, ist das stets mit kostenintensiven Wartungsarbeiten und Zeitverlust verbunden. Beides ist ärgerlich. Hinzu kommt, dass das Wetter auf See manchmal rau und eine Reparatur oft lange nicht möglich ist. Neben der Verlässlichkeit eines Partners und seiner Produkte ist auch seine jeweilige Leidenschaft wichtig. Ich meine jene für Problemlösungen. Den Willen, neue technologische Wege zu gehen. Auch das zeichnet die EBG aus. Ich denke, das verbindet uns. Mögliche Abweichungen werden schnell analysiert. Verbesserungsmaßnahmen stellen sicher, dass nur Komponenten zum Einsatz kommen, die den Herausforderungen wirklich gewachsen sind. Qualitäts- und Entwicklungsabteilung spielen bei der EBG da perfekt zusammen. Wenn es mal zu Komplikationen kommt, gibt es besten Support. Ganz unkompliziert; eine gelebte Partnerschaft, bei der Projekt und Kunde im absoluten Fokus stehen und die Freiheitsgrade so gestaltet sind, dass ungewöhnliche Ergebnisse erst möglich werden.
„Technologies for a Cleaner Planet“ ist ein wichtiges Kernthema für die gesamte Miba. Wie geht denn Siemens damit um?
Unser Beschäftigungsfeld zeigt es schon: Das Thema ist uns sehr wichtig. Immerhin haben wir uns zum Ziel gesetzt, die offshore gewonnene Energie über weite Strecken ans Festland zu übertragen. Eben möglichst effizient – das heißt verlustarm. Das ist für mich doch der Inbegriff von nachhaltiger Energiegewinnung, gepaart mit einem verantwortungsvollen Umgang mit vorhandenen Ressourcen. Gemeinsam mehr bewegen passt in diesem Fall gleich doppelt: einerseits für innovative Technologien und andererseits für eine bessere Umwelt.
Unsere Zeit ist von Effizienzdenken geprägt. Wir gehen sorgsamer mit unseren Ressourcen um und wenden immer intelligentere Verfahren zur Energiegewinnung an. Die Nutzung von Windkraft ist dafür das beste Beispiel. Die Strategien, vorhandenen Wind gerade in küstenfernen Gebieten nutzbar zu machen, sind von großem Erfindergeist getragen. Aber auch von großem Erfolg. Das beweist nicht zuletzt auch die Zusammenarbeit von Siemens mit der EBG im Bereich der Hochspannungsgleichstromübertragung, kurz HGÜ. Dahinter verbirgt sich eine faszinierende Technologie voller Möglichkeiten, die auch in anderen Bereichen, also jenseits von Offshore-Windparks vielfältige Verwendung findet. Siemens hat hierbei wirklich Großes geleistet. Schon seit mehr als zehn Jahren verwendet das Unternehmen dabei Spannungszwischenkreisumrichter in Multilevel- topologie – sogenannte Voltage Source Converters (VSCs). Und die EBG liefert dazu maßgeschneiderte Hochleistungs- und Hochspannungswiderstände. 2005 erfolgte der Startschuss für die tiefgehende Partnerschaft. Und wir haben noch viel gemeinsam vor – denn neben der kontinuierlichen Weiterentwicklung besagter Flachwiderstände engagiert sich die EBG auch in der Entwicklung neuartiger Chopper- Widerstände. Auch das ist ein ganz besonderer Lösungsansatz. Eine Innovation, die natürlich gemeinsam mit Siemens entwickelt wird. Interessant ist in dem Zusammenhang, dass bei beiden Unternehmen die Entwicklungs- und Fertigungsabteilungen auch räumlich sehr eng beieinanderliegen. Eine wichtige Voraussetzung für gute Zusammenarbeit dieser beiden sehr wichtigen Firmenbereiche. Denn die damit erzielten kurzen Wege resultieren in schnelleren Reaktionszeiten. Ganz abgesehen davon, dass damit ein ganz besonderer Teamspirit erzielt wird. So wird Innovation gelebt. Und das passt wiederum zu Siemens wie auch zur Miba: Nie stehen bleiben. Stets die Grenzen des Machbaren, des Möglichen, ein kleines Stück weiter nach vorne verschieben. Mit Blick auf nachfolgende Generationen. Denn auch das ist ein starker Antrieb beider Entwicklungspartner.